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Ihre ersten Schritte taten die „Ophthalmotechnischen Labors Dalpasso“ in der Nachkriegszeit dank einer Eingebung von Curzio Dalpasso. 1922 in Ravenna geboren, wurde er in der frühen Nachkriegszeit zu einem Pionier der ophthalmischen Prothetik, der begeistert mit den neuen, erst seit kurzem in Europa angekommenen, synthetischen und acrylischen Materialien experimentierte.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beschloss Curzio Dalpasso auf Anregung einiger Augenärzte der Universität Mailand sowie angesichts der großen Anzahl von Kriegsversehrten, die Produktion und Anpassung von Augenprothesen aus Acrylharz zu beginnen, einem damals noch kaum bekannten Material: In Italien wurden Augenprothesen damals noch aus Glas gefertigt, das keine ideale Lösung für die Erzielung eines guten ästhetischen und funktionellen Ergebnisses darstellt. Die Kenntnis der neuen Acrylmaterialien und deren hygienische und technologische Überlegenheit sorgten dafür, dass die Kunstharzprothesen sofort großen Erfolg erzielten.
Bereits Anfang der 50er Jahre eröffnete Curzio Dalpasso ein kleines Labor im Stadtzentrum von Reggio Emilia mit Hilfe seiner Verlobten Paola Firenzuoli, die er wenige Jahre später heiratete und die auch zu seiner treuesten Mitarbeiterin werden sollte. Das Paar gehörte zu den Ersten, die in Italien Augenprothesen aus Acrylharz fertigten und anpassten. In den Laboratori Oftalmotecnici Dalpasso (ophthalmotechnischen Labors – dies der ursprüngliche Name des offiziell 1958 gegründeten Unternehmens) widmeten sie sich daneben auch der Fertigung von sowohl kornealen als auch skleralen Kontaktlinsen aus PMMA zur Korrektur von zur damaligen Zeit anderweitig kaum korrigierbaren Ametropien und Erkrankungen, wie Keratokonus, Aniridie, Aphakie, Kolobom und Bulbusatrophie.
Das Labor erhöhte bald schon die Zahl seiner Mitarbeiter und entwickelte Kooperationsbeziehungen mit der Mehrzahl von Ophthalmologen und plastischen sowie Kiefer- und Gesichtschirurgen, die sich für dieses neue Fachgebiet interessierten. Innerhalb weniger Jahre wurden die Labors Dalpasso zum Synonym für maßgefertigte Augenprothetik und zur Anlaufstelle für Patienten, die sich nicht mit dem alten Glasauge in seiner Standardform zufrieden geben wollten.
1990 haben die Ophthalmotechnischen Labors nach vierzigjährigem Bestehen die neue Gesellschaft DALPASSO S.r.l. ins Leben gerufen, die sich ausschließlich dem Bereich der Augenprothetik widmet. Im Anschluss daran wurde die zweite Gesellschaft OTTICA DALPASSO S.r.l. gegründet, welche sich ebenfalls exklusiv mit den Bereichen Augenoptik und Kontaktlinsen befasst. Seit 1991, dem Jahr des Ablebens des Unternehmensgründers ist seine Gattin Paola Firenzuoli Vorsitzende beider Gesellschaften.
DALPASSO S.r.l. ist heute das Unternehmen mit Europas größter Betriebsniederlassung und es kann sich auf die Erfahrung spezialisierter Prothesentechniker mit Optikerdiplom oder höherer Qualifikation entsprechend der geltenden Gesetzgebung stützen. DALPASSO S.r.l. führt jedes Jahr über fünftausend Anpassungen von Augenprothesen durch, wobei Qualität und Prestige der Maßfertigung unverändert erhalten bleiben, indem heute noch der nie vergessene handwerkliche Ansatz aus den fernen 50er Jahren zur Umsetzung kommt.